Wie stark die Kraft der Sonne ist, merken wir spätestens im Sommer nach einem Sonnenbad ohne Sonnencreme. Was liegt daher näher, als diese Energie nicht nur zum Bräunen oder Wäschetrocknen zu nutzen, sondern auch für die Erzeugung von Strom oder Wärme? Vor allem als Eigenheimbesitzer?
Das Potenzial in der Region
Photovoltaik-Anlagen erzeugen bei der Stromproduktion weniger Emissionen als fossile Energieträger. Im Jahre 2018 wurden im Kreis pro Einwohner 5.326 Kilowattstunden Strom aus Photovoltaik ins öffentliche Netz eingespeist. Das technisch realisierbare Potenzial ist ungleich höher und beträgt laut Solarkataster rund 1 Million Kilowattstunden. Damit könnten etwa 235 Vier-Personen-Haushalte mit einem Verbrauch von 4.250 Kilowattstunden ein Jahr lang versorgt werden. Auf die Treibhausgas-Emissionen bezogen ließen sich so sogar viermal so viele Treibhausgas-Emissionen einsparen, wie 2018 durch die Deckung des Stromverbrauches der privaten Haushalte erzeugt wurden.
Abbildung: Minderungspotenzial der Treibhausgas-Emissionen mit Dachflächen-Photovoltaik
Die Abbildung zeigt den Vergleich zwischen die Emissionen aus Gesamt-Stromverbrauch (Emissionen), bereits erreichte Minderungen mit Dachflächen-Photovoltaik (Erreicht) und Treibhausgas-Emissionen, die damit noch gemindert werden könnten (Minderungspotenzial).
Erläuterungen zur Abbildung:
- Emissionen - Treibhausgas-Emissionen aus dem Stromverbrauch der Sektoren Private Haushalte, Wirtschaft, Kommunen und Verkehr (Stromzusammensetzung Deutschland)
- Erreicht - Treibhausgas-Emissionen, die durch Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen vermieden werden, da so konventionell erzeugter Strom ersetzt wird
- Minderungspotenzial - Zusätzlich vermeidbare Treibhausgas-Emissionen, wenn weitere Photovoltaik-Anlagen auf geeigneten Dachflächen im Gebiet Strom erzeugen und konventionelle Energieträger ersetzen* (Technisches Potenzial: Siehe Datenquellen und Methodik)
* Datenherkunft ist das Solarkataster Rheinland-Pfalz
Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.
Erläuterungen zur Karte:
Die Einfärbung zeigt die jeweiligen Potenziale zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen der Verbandsgemeinden an und gibt einen schnellen Überblick über die Verteilung im betrachteten Gebiet.
Klick in die Karte: Dient als schneller Filter zur Auswahl einer Gemeinde.
Verwendete Einheit:
t CO2e = Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (berücksichtigt sind die Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas)
Gut zu wissen
Welchen Anteil haben Photovoltaik-Anlagen in Rheinland-Pfalz?
Im Jahr 2020 wurden in Rheinland-Pfalz etwa zehn Prozent des im Bundesland erzeugten Stromes von Photovoltaik-Anlagen produziert. Gut 119.000 Anlagen waren zu diesem Zeitpunkt in Betrieb, viele davon auf Dachflächen. Aber längst nicht alle geeigneten Dachflächen tragen eine Photovoltaik-Anlage. Die Auswertung des Solarkataster Rheinland-Pfalz im Energieatlas Rheinland-Pfalz hat ermittelt, dass 2021 nur etwa vier Prozent des technisch möglichen Potenzials zur Stromerzeugung mit Dachflächen-Photovoltaik tatsächlich genutzt wurden.
Die Sonne für die Wärmeerzeugung nutzen
Auch Solarthermie-Anlagen sind ein vertrautes Bild in den Kommunen. Sie erzeugen Wärme, die entweder zur Herstellung von warmem Wasser oder zusätzlich fürs Heizen verwendet wird. In Rheinland-Pfalz könnten insgesamt 288,7 Millionen Quadratmeter Solarkollektoren auf den Dächern installiert sein. Diese Zahl erhält man, wenn von jeder der im Solarkataster Rheinland-Pfalz geeigneten Dachflächen zehn Quadratmeter für Solarthermie-Anlagen genutzt werden würden. Das sind über 40.000 Fußballfelder!